Kurze Erklärung einer Motorapplikation:
Die Effektivität einer Verbrennung im Motor hängt unter anderem stark vom Zündzeitpunkt ab. Je früher man zünden kann, um so effektiver die Verbrennung. Ziel ist es also, die Zündung auf möglichst "früh" zu ziehen. Allerdings kammt man dann schnell an die Klopfgrenze, bei der der Motor anfängt zu klopfen. Diese Klopfgrenze ist abhängig von der Klopffestigkeit des Kraftstoffes (Oktanzahl), der Temperatur des Verbrennungsgemisches, der Verkokungsrückstände im Brennraum und, und und...
Bei einem Motor, der für 98 Oktan Kraftstoff ausgelegt ist, versucht die Zündung erst mal diese 98 Oktan voll auszunutzen (Maximalwert im Kennfeld). Sollten jetzt Klopfer auftreten, zum Beispiel weil nur 95er Kraftstoff drin ist, dann wird die Zündung solange auf spät gezogen, bis die Klopfer aufhören. Die Verbrennung wird uneffektiver und man verliert ca. 3% Leistung.
Ein Motor, der als Maximalwert im Kennfeld auf 98 Oktan Krafstoff ausgelegt ist, kann erst mal mit 100 Oktan nichts anfangen. Er stellt seine Zündung auf möglichst früh, genau so wie unter optimalen Bedingungen mit 98 Oktan. Also erst mal kein Vorteil.
Sind die Bedingungen aber nicht optimal, also zu heiße Ansaugluft, Verkokungen im Brennraum, usw. dann müßte er mit 98er Sprit Anfangen die Zündung auf spät zu ziehen. Bei 100er Sprit hat er noch etwas Reserve und muß nicht so stark zurück ziehen. Das kann dann ein kleiner Vorteil sein.